
Die 1982 in Preetz geborene und in Greifswald lebende Schriftstellerin, Skandinavistin und Essayistin Berit Glanz erhält den Hebbel-Preis 2020. Ihr Debüt-Roman Pixeltänzer, der 2019 im Frankfurter Schöffling-Verlag erschienen ist, erzählt die Geschichte der in einem Berliner Start-up arbeitenden Elisabeth (‚Beta’). Mittels einer neuen Social-Media-App nimmt ein Fremder zu ihr Kontakt auf und verwickelt Beta in die Geschichte der 1924 in Hamburg gestorbenen Maskenkünstlerin Lavinia Schulz. Immer intensiver setzt sich Beta mit dem Leben der expressionistischen Künstlerin auseinander und versucht sich so, dem rätselhaften Fremden anzunähern. Gleichzeitig schildert der Roman mit feiner Ironie zeitgenössische Arbeitsweisen in New-Media-Unternehmen. Dass dieser Spagat gelingt, ist zweifellos Berit Glanz’ Erzählweise geschuldet, die punktuell Anleihen an Programmiersprachen nimmt, so eine eigene Ästhetik entwickelt und darüber hinaus von großer Zuneigung zu ihren Figuren geprägt ist.
Der mit 5000,- € dotierte Hebbel-Preis wird alle zwei Jahre verliehen und ist der älteste Literaturpreis Schleswig-Holsteins. Er wird im Rahmen einer Feierstunde am 22. März im Hebbel-Museum Wesselburen (Dithmarschen) übergeben, wenige Tage nach dem 207. Geburtstag des Namensgebers Friedrich Hebbel. Die Laudatio wird die Kulturwissenschaftlerin Dr. Hanna Engelmeier (Essen) halten.
Der Hebbel-Preis 2020 wird unterstützt von der Dithmarscher Volks- und Raiffeisenbank eG.